Methoden der Heilpflanzenzubereitung

Diese Methoden sind nicht nur für ayurvedische Heilpflanzen , die zumindest frisch hierzulande, wenn überhaupt, kaum zu erhalten sind, sondern für alle Pflanzen, auch Hiesige, geeignet

Saftgewinnung aus Pflanzen

Um Heilpflanzensaft zu erhalten, einfach die Pflanze zerdrücken oder zermahlen und dann durch ein Sieb drücken. Sie können auch einen Entsafter verwenden. Zu dieser Methode gehören ausgesuchte frische Pflanzen.

Im Handel erhältliche Pflanzen wie Petersilie, Zwiebel, Ingwer, Knoblauch etc können auch auf diese Weise verarbeitet werden. Die intensivste Wirkung des Saftes erzielen Sie jedoch mit wild wachsenden oder selbst gezogenen Heilpflanzen.

Sie können Saft auch mit getrockneten Pflanzen machen. Hierzu eignet sich das im Handel erhältliche Pflanzenpulver (Churna). Der Effekt ist dann schwach. Setzen Sie getrocknete, zerstossene Pflanzen mit der doppelten Menge an Wasser an und lassen sie sie 24 Stunden durchziehen. Dann wie frische Pflanzen durch ein Sieb drücken.

Pflanzen-Paste

Teile von frischen Heilpflanzen werden zerstossen oder zerdrückt bis eine weiche Masse daraus entstanden ist. Verarbeiten Sie getrocknete Pflanzenteile wie Pulver, dann genug Wasser hinzufügen, um die weiche Masse zu erhalten

Der entstandene Brei kann im Verhältnis 1 : 2 mit Honig, Ghee oder Öl zu einer Paste vermischt werden. Im Verhältnis 1 : 1 ist auch Mischung mit Rohzucker zu empfehlen.

Für aus getrockeneten Pflanzen hergestellte Pasten lassen sich flüssige, für aus frischen Pflanzen hergestellte Pasten trockene Zutaten besser verarbeiten.

Die so erreichte Paste wird hauptsächlich zur äußeren Anwendung genutzt. Als Pflaster oder Wärmebehandlung bei Entzündungen, Ausschlägen etc.

Die fertige Paste kann auch als Basis für weitere Verarbeitung genutzt werden, z.B. durch abkochen.

Nach dieser Methode können alle Heilpflanzen zur weiteren Verwendung zubereitet werden.

Abkochung

Es ist üblich, Heilkräuter in Form eines heißen Aufgusses, für äußere Anwendung oder einer Abkochung, auch für die innere Anwendung, zu verabreichen.

Bei Abkochung werden die Pflanzen mit wenig Hitze länger gekocht (nicht siedend),

zur Aufgussbereitung kurz, gerade so angefangen zu kochen und dann vom Feuer genommen.

Zur Abkochung geben Sie 1 Teil getrocknete Heilpflanzen in 16 Teile Wasser (oder 15ml Pflanzen in 240 ml Wasser).

Jetzt mit wenig Hitze kochen, bis nur noch ¼ der Flüssigkeit im Topf ist. Die verbliebene Masse abseihen und so verwenden. Das kann mehrere Stunden dauern, aber es lohnt sich, so erhalten Sie eine kräftige Heilpflanzenzubereitung.

Wenn Sie nur mittlere Stärke möchten, kochen Sie nur bis die Hälfte der Flüssigkeit verdunstet ist.

Eine noch schwächere Lösung erreichen Sie, wenn Sie den Brei nur auf ¾ der Flüssigkeit herunterkochen.

Die jeweils schwächere Wirkung können Sie durch höhere Dosierung ausgleichen.

Als Ergebnis haben Sie einen sehr wirksamen Heilpflanzen-Tee. Den können Sie mit Honig anreichern und / oder mit heißem Wasser aufgiessen.

Im Ayurveda ist es üblich, die Pflanzen nach einmal Abkochung wegzuwerfen. Andere Traditionen erlauben 2-3malige Verwendung, besonders wenn eine mittlere oder schache Lösung gefertigt wurde.

Die Abkochungsmethode eignet sich besonders für harte Pflanzenteile wie Wurzeln und Rinden, z.B. Ashwagandha oder Shatavariwurzel. Diese sollten lange gekocht werden, um viele Wirkstoffe zu lösen.

Heißer Aufguss

Bei Aufgüssen werden 8 Teile Wasser auf ein Teil Heilpflanzen, d.h. z.B. 0,25l Wasser auf 31 g Pflanzen, genommen

Bringen Sie das Wasser zum Kochen und geben Sie die Pflanzenteile in das kochende Wasser. Sofort vom Feuer nehmen, 12 Stunden ziehen lassen.

In der westlichen Pflanzenheilkunde sind geringere Ziehzeiten üblich. In jedem Fall beträgt die Mindestziehzeit 30 Minuten.

Nach dem Ziehen Masse durchseihen und Flüssigkeit verwenden.

Im Gegensatz zu Abkochungen sind nicht-holzige wie Blätter oder Blüten besser für Aufgüsse geeignet. Das trifft auch auf sehr aromatische Pflanzen wie Gewürze zu. Abkochung könnte hier die aromatischen Öle zerlegen oder gar zerstören.

Viele Heilpflanzen kann man jedoch über einen langen Zeitraum köcheln lassen. Nicht brodelnd, nicht siedend.

Diese Aufgussmethode kann man auch bei einer Mischung aus harten und empfindlichen, weichen Pflanzenteilen anwenden; lange Köchelzeit ist dann besonders wichtig.

Alternativ können Sie auch die härteren Teile kochen und die empfindlicheren Pflanzen später bei gleichzeitiger Hitzereduzierung hinzufügen und köcheln.

Kalter Pflanzenauszug

Die Pflanzenteile werden mit kaltem Wasser angesetzt. Mindestens 1 Stunde, besser über Nacht ziehen lassen. Diese Methode kann für sehr empfindliche und aromatische Heilpflanzen mit kühlender Wirkung wie Hibiskus, Sandal, Jasmin, Minze angewendet werden. Kalter Pflanzenauszug eignet sich am besten für, wo es angebracht ist. kühlende Umschläge.

Für kalte Pflanzenauszüge ist Pulver besser geeignet, da das in kaltem Wasser Ihre Wirkstoffe besser aufschließen läßt als frische Pflanzen.

Ist der kühlende Effekt eines Aufgusses nicht erforderlich, sollten Sie heiße Aufgüsse bevorzugen.

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